Demenz – eine neue Epidemie
Bereits in der Einladung zum Kongress hatten wir auf die zunehmende Bedeutung der Demenz hingewiesen: 1,5-2.0 Millionen Betroffene in Deutschland, 10 Millionen in Europa und 35,5 Millionen weltweit. Prognose bis 2050: weltweit 115 Millionen.
Angesichts dieser Dimensionen ist es ziemlich müßig darüber zu diskutieren, ob es derzeit in Deutschland bereits 2.0 oder „nur“ 1.5 Millionen Betroffene gibt. Vielmehr wird immer deutlicher, dass die Veränderungen der natürlichen Umwelt, die auf den technischen Fortschritt zurückzuführen sind, auf den wir ja alle so stolz sind, dass diese Veränderungen und der damit einhergehende Natur-Defizit-Effekt die Ursache für die zahlreichen „modernen“ Erkrankungen sind - inklusive der Demenz!
Der Lebensstil als Auslöser der Demenz
Die vielfältigen Vorträge des Kongresses, die wieder von hochkarätigen Referenten angeboten werden, belegen diese These ganz eindeutig: von der Insulinresistenz der Gehirnzellen über die Defizite elementarer Ressourcen in weiten Teilen der Bevölkerung wie fehlenden Mikronährstoffen, Vitamin D und Omega-3 Fettsäuren für die Hirnfunktion bis hin zu fehlenden Botenstoffen der Muskulatur als Folge der allgemeinen körperlichen Inaktivität.
Bedrückend ist die Erkenntnis, dass unserer Gesellschaft eine solche Entwicklung widerfährt und „man“ angeblich machtlos diesem Geschehen gegenübersteht. Zitat: „Die Zunahme der Demenz ist durch das zunehmend hohe Alter bedingt, das immer mehr Menschen erreichen.“ Also ein schicksalhaftes Ereignis?! Inzwischen versucht man sogar, das Problem unter den Teppich zu kehren: Mithilfe von Ergebnissen der bekannten Framingham Studie wird argumentiert, dass die Demenz bereits rückläufig sei! Wo ist da dann noch ein Problem? Hauptsache, der angeblich mündige Bürger hält Ruh und zahlt weiter – egal ob unsinnige Steuern und Versicherungsbeiträge - und konsumiert weiter ungesunde Industrieprodukte.