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Welt Vegan Magazin // 0418
Liebe Leserinnen, liebe Leser, was für ein Jahr!
Aus Sicht des Veganers ein gutes. Wenn man die Veränderungen auf dem Gebiet der Tierhaltung und des Tierschutzes in westlichen und reicheren Ländern betrachtet. Die Tierschutz-und Tierrechtsorganisationen und Vereine, aber auch viele Einzelpersonen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die unbequemen Themen in die Öffentlichkeit getragen wurden, und die Politik sich bewegen musste. Allein in Deutschland ist mehr als die Hälfte der Bürger daran interessiert, mehr Pflanzliches in die Alltagsküche einzubringen. Und Massentierhaltung finden sowieso alle ungerecht und grausam. Auch die Stimmen der Verbraucher werden lauter, wenn es darum geht, die Transparenz der Lebensmittelherkunft zu fördern. Und bald jeder ist bereit etwas mehr zu bezahlen, wenn sich dafür das Leiden der Tiere und das Elend der Menschen reduziert. Freilich, es geht aus der Sicht des Veganers immer besser. Doch langsam wird der Zusammenhang zwischen Preis und Qualität der Produkte auch demjenigen klar, der sich weniger mit dieser Thematik beschäftigt, weil er zusehen muss, genug Essen auf den Tisch zu bekommen. Klingt in unserer Wohlstandsgesellschaft etwas hart, ich weiß. Schaut man sich aber die neusten Zahlen der in Armut lebenden Alten, Erwachsenen und vor allem der Kinder in Deutschland an, dann leuchtet das sofort ein. Besonders erstere und letztere sollten eigentlich von dieser unfassbaren Tatsache verschont bleiben. An dieser Stelle aber will ich schon die Brücke zur Kernbotschaft dieses Editorials bauen (oder kann man hier „nehmen“ schreiben?) Denn die oben genannte Armuts-Problematik hat verschiedene Gründe und lässt sich auf viele andere Bereiche unseres Lebens übertragen. Es ist an der Zeit, die Zusammenhänge zwischen Reichtum und Armut, und die damit verbundene Gelähmtheit des Einzelnen, zu erkennen und zu akzeptieren. Ohne Schuldzuweisung, ohne Besserwisserei. Dazu erinnere ich gerne an das, was wir bereits alle wissen. Wissen sollten. Dass wenn wir auf der einen Seite Fleisch, Nahrungsmittel, Mode, Plastikspielzeug, Fernseher, Computer, Autos, Möbel, Werkzeuge, Reisen, Stofftiere, Weihnachts-Lichterketten usw. zum Spottpreis und ohne Notwendigkeit konsumieren, auf der anderen Seite jemand dafür leiden muss. Vielleicht sogar der Nachbar oder einer aus der eigenen Familie. Ganz sicher aber die Tiere und unsere Umwelt. Veganer Lifestyle steht nicht allein für Tierliebe und Tierschutz. Vegan zu leben bedeutet auch Ressourcen zu schonen. Und nicht darauf zu warten, bis Mikroplastik im Fisch, Medikamentenüberschuss in der Weihnachtsgans und giftige Stoffe im Kinderspielzeug dafür sorgen, dass die Teller leer und die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ausbleiben. In diesem Sinne wünsche ich allen eine wunderbare Winterzeit im Zeichen des Wandels. Herzlichst, euer Team vom Welt Vegan Magazin
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