Im Jahre 2013 hat die WHO die ubiquitäre Verbreitung hormonell wirksamer Chemikalien als „globale Bedrohung“ definiert. Seit 1991, als der Begriff „endokrine Disruptoren“ in Wisconsin, USA, im Rahmen einer Umweltkonferenz eingeführt wurde, zeigen immer mehr Studien auf, dass die auch als Xenohormone (Umwelthormone) bezeichneten Substanzen das endokrine Gleichgewicht von Mensch und Tier empfindlich und nachhaltig stören können.
Da es keine Region der Erde mehr gibt, die frei von hormonwirksamen Umweltchemikalien ist, zeigen sich in der Tierwelt auch in weit abgelegenen Regionen tiefgreifende hormonelle Veränderungen, die allerdings auch beim Menschen weltweit auf dem Vormarsch sind. Dazu zählen u.a. Unfruchtbarkeit, Störungen der Schilddrüsenfunktion, Veränderung der Geschlechtsentwicklung bei Jungen und Mädchen sowie die Zunahme hormonbedingter Krebsarten wie Brust-, Hoden- und Prostatakrebs.